Das Stadtmuseum Zweibrücken präsentiert ab 27. Februar einen Themenschwerpunkt zu den beiden Pfalzgrafen Friedrich Michael und Carl Theodor.
Begleitend lädt der Historische Verein Zweibrücken am 13. März, 19 Uhr, zu einer spannenden Themenführung ein. Es führt Museumsleiterin Dr. Charlotte Glück
Pfalzgraf Friedrich Michael (1724-1767) steht in der Zweibrücker Geschichtsschreibung im Schatten seines älteren Bruders Christian IV., dessen 300. Geburtstag 2022 mit einer Ausstellung und mehreren Veranstaltungen gefeiert wurde. Dabei wurde er zum Ahnherr aller heute lebenden Wittelsbacher.
Geboren wurde Friedrich Michael am 27. Februar 1724 im elsässischen Rappoltsweiler, heute Ribeauvillé im französischen Département Grand Est. Seine Jugend verbrachte er, nachdem sein Vater Christian III. Herzog von Pfalz-Zweibrücken geworden war, im Zweibrücker Schloss. Als nachgeborener Sohn schlug der in seiner Jugend als sehr attraktiv geschilderte Pfalzgraf der Familientradition entsprechend eine Militärlaufbahn ein und stieg bis zum Generalfeldmarschall auf.
Da sein älterer Bruder, Herzog Christian IV., nur Kinder aus seiner morganatischen Ehe mit der ehemaligen Tänzerin Marianne Camasse, geadelte Gräfin von Forbach, hatte, sicherten die beiden Söhne Friedrich Michaels, Karl August (1746-1795) und Maximilian Joseph (1756-1825), die Erbfolge im Hause Wittelsbach. Karl August wurde Herzog von Pfalz-Zweibrücken. Durch Max Joseph wurde Friedrich Michael zum Stammvater des bayerischen Königshauses.
Pfalzgraf Carl Theodor (1724-1799) war es nicht in die Wiege gelegt, dass er einmal einer der bedeutendsten Herrscher des 18. Jahrhunderts werden sollte. Der am 11. Dezember 1724 auf Schloss Drogenbusch bei Brüssel geborene Prinz stammte aus einer eher unbedeutenden Nebenlinie des Hauses Wittelsbach, dem oberpfälzischen Pfalz-Sulzbach. Erst eine unglückliche Verkettung von Todes- und Erbfällen machte ihn nach und nach zum „Herrn der sieben Länder“: Pfalz-Sulzbach, Bergen op Zoom, Pfalz-Neuburg, Jülich, Berg, Kurpfalz und Bayern. Das von ihm geschaffene Kurfürstentum Pfalz-Baiern, der drittgrößte Länderkomplex des Reiches, erlebte unter dem geistig regen Herrscher einen wirtschaftlichen Entwicklungsschub und eine Blütezeit von Kunst, Kultur und Wissenschaft.
Trotz der für ihn glücklichen Erbfälle erfüllten sich zwei große Träume für ihn nicht. Der Zweibrücker Diplomat Johann Christian von Hofenfels vereitelte den Ländertausch mit den Habsburgern, den Carl Theodor als Voraussetzung für die Wiedererrichtung des alten Burgunds eingehen wollte. Und seine beiden Ehen blieben kinderlos. Zu gerne hätte er sein Land in den Händen eines Sohnes gesehen. Nach seinem Tod vor genau 225 Jahren bestieg sein Neffe, der Zweibrücker Pfalzgraf Maximilian Joseph, den bayerischen Kurstuhl und wurde 1806 von Napoleon zum König erhöht.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Mit herzlichen Grüßen aus dem Stadtmuseum
Dr. Charlotte Glück