Mittwoch, 16.07.2025, 19.00 Uhr

Prof. Dr. Hans Ammerich

 

Kurfürst Friedrich der Siegreiche von der Pfalz und Herzog Ludwig I., der Schwarze, von Pfalz-Zweibrücken – das Ringen der beiden Vettern um die territoriale Vorherrschaft im 15. Jahrhundert 

Kapellenraum der Karlskirche,

Zweibrücken

Ludwig der Schwarze
Unknown authorUnknown author, Okänd man troligen furste - Nationalmuseum - 15781, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons
Kurfürst Friedrich kniend vor Madonna mit Jesuskind
zeitgenössischer Buchmaler, 1471, Friedrich Pfalz Madonna 1a, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Pfalz-Zweibrückens Territorialgeschichte war im 15. Jahrhundert durch die problematische Beziehung zur Kurpfalz belastet. War Herzog Stephans Verhältnis zu seinem Bruder Ludwig III., dem pfälzischen Kurfürsten, bereits angespannt, brach der Konflikt um die territoriale Vorherrschaft zwischen seinem Sohn Ludwig I., dem Schwarzen (reg. 1459-1489), und dessen Vetter Friedrich dem Siegreichen, dem Kurfürsten von der Pfalz, offen aus. In vier Fehden, zwischen 1452 und 1471, gehörte Ludwig zu den kurpfälzischen Gegnern – in der Hoffnung, die ungeklärte Frage nach der Rechtsnatur der kurpfälzischen Lehen nach einem siegreichen Waffengang für sich positiv zu entscheiden. 

Es half Ludwig nicht, dass Kaiser Friedrich III. ihn moralisch unterstützte und ihn zum Reichshauptmann gegen den Kurfürsten ernannte. Letztlich wirkten sich die Kriege mit der Kurpfalz negativ aus und hatten für Pfalz-Zweibrücken territoriale Verluste zur Folge. Ludwigs Politik wurde von der landesgeschichtlichen Forschung lange Zeit überwiegend negativ beurteilt. Diese Sichtweise hat sich inzwischen verändert. Anstelle der erfolglosen Auseinandersetzung Ludwigs mit seinem kurpfälzischen Vetter rücken nun andere Aspekte in den Vordergrund: seine durch Heiraten und Besetzung von geistlichen Pfründen gestützte politische Ausrichtung nach Westen, vor allem die Anlehnung an die Großmacht Burgund sowie seine Leistungen für die Festigung der Verwaltungsstruktur seines Landes. 

Der Vortrag befasst sich insbesondere mit der Staatsbildung Pfalz-Zweibrückens unter Ludwig I. vor dem Hintergrund der kriegerischen Ereignisse seiner Zeit.

Fotoquelle: https://www.pilger-speyer.de

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