Mittwoch, 16.07.2025, 19.00 Uhr
Prof. Dr. Hans Ammerich
Kurfürst Friedrich der Siegreiche von der Pfalz und Herzog Ludwig I., der Schwarze, von Pfalz-Zweibrücken – das Ringen der beiden Vettern um die territoriale Vorherrschaft im 15. Jahrhundert
Kapellenraum der Karlskirche,
Zweibrücken
Pfalz-Zweibrückens
Territorialgeschichte war im 15. Jahrhundert durch die problematische Beziehung
zur Kurpfalz belastet. War Herzog Stephans Verhältnis zu seinem Bruder Ludwig
III., dem pfälzischen Kurfürsten, bereits angespannt, brach der Konflikt um die
territoriale Vorherrschaft zwischen seinem Sohn Ludwig I., dem Schwarzen (reg.
1459-1489), und dessen Vetter Friedrich dem Siegreichen, dem Kurfürsten von der
Pfalz, offen aus. In vier Fehden, zwischen 1452 und 1471, gehörte Ludwig zu den
kurpfälzischen Gegnern – in der Hoffnung, die ungeklärte Frage nach der
Rechtsnatur der kurpfälzischen Lehen nach einem siegreichen Waffengang für sich
positiv zu entscheiden.
Es half
Ludwig nicht, dass Kaiser Friedrich III. ihn moralisch unterstützte und ihn zum
Reichshauptmann gegen den Kurfürsten ernannte. Letztlich wirkten sich die
Kriege mit der Kurpfalz negativ aus und hatten für Pfalz-Zweibrücken territoriale
Verluste zur Folge. Ludwigs Politik wurde von der landesgeschichtlichen
Forschung lange Zeit überwiegend negativ beurteilt. Diese Sichtweise hat sich
inzwischen verändert. Anstelle der erfolglosen Auseinandersetzung Ludwigs mit
seinem kurpfälzischen Vetter rücken nun andere Aspekte in den Vordergrund:
seine durch Heiraten und Besetzung von geistlichen Pfründen gestützte
politische Ausrichtung nach Westen, vor allem die Anlehnung an die Großmacht
Burgund sowie seine Leistungen für die Festigung der Verwaltungsstruktur seines
Landes.
Der Vortrag
befasst sich insbesondere mit der Staatsbildung Pfalz-Zweibrückens unter Ludwig
I. vor dem Hintergrund der kriegerischen Ereignisse seiner Zeit.
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