Es
waren des Herzogs Neigungen…
Liselottes
Briefe verraten es / Vortrag beim Historischen Verein
Zweibrücken
(hv) Der nächste Vortragsabend des Historischen Vereins Zweibrücken am
Mittwoch, 14. März, führt in die Zeiten des Barock, und zwar geht es dabei um
Ehe und Familie, Körper und Staat in jener Zeit. Genauer: es geht um die ungewöhnliche
Ehe der Liselotte von der Pfalz, so auch das Thema des Abends, Liselotte von der
Pfalz war mit Philippe I. de Bourbon verheiratet, Herzog von Orléans und jüngerer
Bruder des französischen Sonnenkönigs Ludwig XIV. Über das Leben mit ihrem
Mann, der mit Liselotte ebenso selbstverständlich drei Kinder zeugte, wie er
Verhältnisse zu seinen Favoriten unterhielt, berichtet die pfälzische
Prinzessin an verschiedenen Stellen in ihren Briefen. Diese gelten übrigens als
besondere literarische und historische Zeugnisse jener Epoche.
Der Vortrag
beleuchtet einmal, wie Liselotte das Leben mit ihrem homosexuellen Gatten
darstellt. Er untersucht aber auch, was die späteren Editoren der
Liselotte-Briefe speziell aus diesem Aspekt der Briefe gemacht haben. Referent
des Abends ist der promovierte Historiker Christian Könne, dessen vielfältige
wissenschaftliche Arbeit vor allem der jüngeren Geschichte gilt. So entstand
der Vortrag über Liselottes Ehe aufgrund seiner Forschungen zur Historie der
Homosexuellen in der Pfalz und der Kurpfalz.
Seine
Dissertation schrieb Christian Könne über die Geschichte der Medien in der
DDR. Eine wissenschaftliche Folge waren dann Forschungen zur Geschichte der
Prostitution in Kaiserslautern und Mannheim/Heidelberg aufgrund der
Stationierung amerikanischen Militärs. Angeregt durch sein Wirken als Germanist
am Hohenstaufen-Gymnasium in Kaiserslautern, ist die Geschichte der
Bildungsmedien ein weiterer Schwerpunkt von Könnes wissenschaftlicher Arbeit.
Zu
dem am 14. März um 19 Uhr - zu dieser Stunde fiel vor 73 Jahren Zweibrücken
unter Bombenhagel in Schutt und Asche – im Kapellenraum der Karlskirche
beginnenden Vortragsabend sind, wie stets beim Historischen Verein,
Nichtmitglieder freundlich willkommen.